Die Verhaltenstherapie (VT) wurde v. a. in den USA aus der Lerntheorie entwickelt. Man geht davon aus, dass das Verhalten eines Menschen größtenteils auf einem Lernprozess basiert. So wird in der VT davon ausgegangen, dass problematisches Verhalten erlernt und somit auch wieder verlernt werden kann, bzw. neue, angemessenere Verhaltensmuster erlernt werden können. Es geht – einfach gesagt – um die Verstärkung (“Belohnung”) von erwünschten und Löschung (“Nichtbeachtung”) unerwünschten Verhaltens. Wichtig dabei ist jedoch immer der “Veränderungswille”!

In den letzten Jahrzehnten wurde die Verhaltenstherapie in vielerlei Weise weiterentwickelt, ein wichtiger Baustein ist die sog. “kognitive Wende” (1960). Damit ist gemeint, dass der Fokus nun nicht mehr rein auf dem Verhalten liegt, sondern verstärkt das Erleben, die Gedanken und die Gefühle der Betroffenen einbezogen werden (Integration kognitiver Elemente). Die Grundannahme dabei ist, dass psychische Störungen die Folge eines unangemessenen Informationsverarbeitungsprozesses sind. Denn die Art und Weise, wie wir denken, beeinflusst unsere Emotionen, unser Verhalten und unsere körperlichen Reaktionen. Daher ist es u.a. das Ziel, dysfunktionale, unlogische und fehlerhafte Interpretationen von Situationen zu erkennen, um dann schrittweise eine Korrektur dieser fehlerhaften Denkweisen vorzunehmen.

Verhaltenstherapie setzt an den auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen an und sollte dabei lösungsorientiert, transparent und im Hier und Jetzt sein!